Anfrage zur Problematik "Eichenprozessionsspinner" im Stadtgebiet

 

Sehr geehrter Herr Kellner,

der Oberbürgermeister hat mich um Beantwortung Ihres Schreibens vom 18.06.2020 bezüglich der Problematik „Eichenprozessionsspinner“ im Stadtgebiet Dessau-Roßlau gebeten.

In Ihrem Schreiben machen Sie darauf aufmerksam, dass sich der Eichenprozessionsspinner (EPS) weiter verbreitet und, insbesondere durch seine schädliche Wirkung, Wohngebiete und einen Kinderspielplatz bedroht. Dazu haben Sie folgende Fragen an die Stadtverwaltung gerichtet, die ich Ihnen gern beantworten möchte:

Frage 1
Ist der Stadtverwaltung und dem Stadtpflegebetrieb der Befall im Bereich des Fahrradweges in der Breitscheidstraße bekannt? Wenn ja, wann und wie wird hier etwas unternommen?

Der Befall in diesem Bereich ist der Stadtverwaltung bekannt und wurde bereits in die sehr umfangreiche Handlungsliste für die Stadt Dessau-Roßlau aufgenommen. Derzeit sind dafür die KW 26 und 27 vorgesehen.

Die Handlungsliste wird nach Prioritäten abgearbeitet. Dabei liegt die oberste Priorität bei Kindereinrichtungen, Schulen, Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen und öffentlichen Verwaltungseinrichtungen mit Publikumsverkehr (vgl. Pressemitteilung der Mitteldeutschen Zeitung vom 21./22.06.2020, Lokalseite). In dieser Pressemitteilung war auch die Information enthalten, dass zwei Fachfirmen vom Tiefbauamt gebunden wurden, die die einzelnen Bereiche nach Prioritätenliste abarbeiten.

Derzeit liegt der Hotspot im Vorderen Tiergarten. Die Nester werden mit Spezialstaubsaugern von Hebebühnen aus abgesaugt und i. d. R. in Heizkraftwerken verbrannt.

Frage 2
Ist der Stadtverwaltung der Befall im Bereich der Breitscheidstraße 35 bis zum Spielplatz bekannt? Wenn ja, wie wird hier seitens der Stadt damit umgegangen? Wie steht die Stadtverwaltung diesbezüglich mit den direkten Anwohnern im Kontakt?

Der Befall im Bereich Breitscheidstraße 35 bis zum Spielplatz ist dem Tiefbauamt bekannt. Eine direkte Kontaktaufnahme mit den Anwohnerinnen und Anwohnern erfolgte nicht. In der vergangenen Woche wurden die Nester in diesem Bereich abgesaugt.

Darüber hinaus möchte ich die Information geben, dass in der Regel der Gefahrenbereich, soweit es sich nicht um eine öffentliche Verkehrsfläche handelt, abgesperrt bzw. mit Warnschildern versehen wird, wenn nicht zeitnah abgesaugt werden kann.

Frage 3
Sieht die Stadtverwaltung Möglichkeiten des Schutzes der Kinder am oben genannten Spielplatz?

Die Nester auf den Eichen am Spielplatz Breitscheidstraße wurden, wie zu Frage 2 angemerkt, bereits abgesaugt.

Frage 4
Welche Möglichkeiten der Bekämpfung stehen der Stadtverwaltung/dem Stadtpflegebtrieb zur Verfügung und sind praktisch umsetzbar?

Wie schon zu Frage 1 erwähnt, wurden zwei Fachfirmen vom Tiefbauamt gebunden, die die einzelnen Bereiche nach der Prioritätenliste abarbeiten. Dabei werden die Nester mit Spezialstaubsaugern von Hebebühnen aus abgesaugt und i. d. R. in Heizkraftwerken verbrannt.

Frage 5
Plant die Stadt darüber hinaus, sowohl die Öffentlichkeit und insbesondere die betroffenen Personenkreise vor Ort zu informieren?

Aufgrund des immensen Ausmaßes des Befalls werden Veröffentlichungen in der Presse über den Pressesprecher vorgenommen. Ein erster umfangreicher Artikel wurde auf Basis einer Erklärung des Pressesprechers bereits in der Mitteldeutschen Zeitung (MZ vom 21./22.06.2020, Lokalseite) veröffentlicht. Teile des Inhaltes dieser Presseerklärung wurden auch über einen Radiosender verbreitet.

Im Zuge der Arbeiten zur Absaugung der Nester sind auch die Mitarbeiter der beauftragten Firmen angehalten, die Anwohnerinnen und Anwohner und potentiell gefährdete Verkehrsteilnehmer zu informieren bzw. die Arbeitsbereiche zu sichern.

Mit freundlichen Grüßen
Christiane Schlonski
Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt

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