Der Erhalt des Naturkundemuseums ist uns wichtig!

Zu einem der historischsten Bauwerke zählt das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau an der Museumskreuzung. Es ist das größte Museum seiner Art in der Region Anhalt und umfasst mehr als 1,14 Millionen Objekte in seinen Sammlungen. Dazu zählen Objekte der Zoologie, Botanik und Archäologie. Umweltbildung und -forschung sind in Zeiten von Artenschwund und Klimawandel wichtiger als je zuvor und können mittels der großen Sammlung des Museums optimal gewährleistet werden.

Leider wird die aktuelle Situation des Museums nicht ernst genommen. Durch Sparmaßnahmen wurden Personalstellen nicht wiederbesetzt oder sogar gekürzt. Zuletzt sind der Direktor und der Archäologe in Rente gegangen, bis heute wurde keine Neubesetzung gesucht. Im Jahr 2021 werden wieder 2 Mitarbeiter in Rente gehen. Ohne eine Nachbesetzung würden im Museum nur zwei Mitarbeiter verbleiben. Zeitweise war sogar die Schließung des Museums seitens der Stadt geplant. Zum Glück konnte dies im Jahr 2019 durch eine Petition des Vereins der Freunde und Förderer des Museums verhindert werden. Der Verein strebt den Erhalt der Eigenständigkeit und die Verbesserung der Personalsituation an. Die zeitnahe Wiederbesetzung der Stellen des Direktors und des Archäologen ist erforderlich, um weiter agieren zu können. Eine moderne, neue und anziehende Ausstellung soll den Besucher an die Museumskreuzung locken. Zurzeit entwickelt der Verein gemeinsam mit einer renommierten Design-Agentur Visionen für eine faszinierende, multimediale Dauerausstellung.

Dagegen soll laut Kulturentwicklungsplanung der Stadt das Naturkundemuseum mit dem Museum für Stadtgeschichte am Standort „Johannbau“ (altes Stadtschloss) zusammengelegt werden. Dort soll ein neuer Anbau realisiert werden, um genug Platz für die Ausstellungen beider Museen zu schaffen.

Aus meiner Sicht prägt das Gebäude die Museumskreuzung und ist idealer Standort des Naturkundemuseums. Es bildet das Eingangstor zur Kavalierstraße als Flaniermeile in Richtung Bauhausmuseum. Durch denkmalgerechten Umbau bzw. Erweiterung des Gebäudes wäre ausreichend Platz vorhanden für neue Ausstellungen, Veranstaltungen und alle Sammlungen. Dagegen übersteigt die vollständige Zusammenlegung beider Museen mit ihren Sammlungen am Standort „Johannbau“ die dortigen Möglichkeiten. Die logistisch ungünstige Trennung beider Museen von ihren Sammlungen wäre die Folge.

Der Förderverein hat die Ergebnisse seiner Arbeit bereits zweimal dem Kulturausschuss präsentiert. Sie haben mehrere Anfragen auf Sitzungen von Stadtrat und Kulturausschuss vorgebracht. Auf eigene Initiative wurden Gespräche mit Herrn Dr. Reck geführt. Doch bis heute wurden die Ideen des Vereins offensichtlich nicht berücksichtigt. Der Förderverein weiß sich nicht mehr anders zu helfen und suchte nun den Weg über unsere Fraktion. Die CDU-Fraktion wünscht sich, dass die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und die Ideen des Vereins mehr Beachtung finden.

 

Florian Kellner
Fraktionsgeschäftsführer

Zurück